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Die isb-online.org-Redaktion führte anlässlich des Jahreswechsels ein ausführliches Interview mit Sebastian Bauer. Der ISB-Vorstandsvorsitzende blickt auf das Jahr 2011 zurück und wagt einen Ausblick auf 2012.

sbauer 2011

Herr Bauer, für das Jahr 2010 stand Ihr Geschäftsbericht unter dem Motto der „Wachstum durch Vernetzung“. Mit welcher Schlagzeile würden Sie das Jahr 2011 versehen?

Noch vor einem Jahr waren wir der Überzeugung, dass wir unsere enormen Wachstumsraten ausschließlich durch Vernetzungsaktivitäten stabilisieren könnten. Das vergangene Jahr hat uns jedoch verdeutlicht, dass nicht nur Vernetzung ein Wachstum stabilisiert, sondern es vielmehr die Identifikation ist, welche eine Stabilität schafft die Wachstum gerade erst ermöglicht. Und gerade im Hinblick auf die Frage nach der Identifikation mit unseren Kernzwecken haben wir mit 2011 ein lebhaftes Jahr hinter uns. Insofern würde - nachdem ja ein weiteres Wachstum nicht ausgeblieben ist - als Schlagzeile für 2011 „Identifikation schafft Wachstum“ vorschlagen.

Ein weiterhin professionelles Arbeitsumfeld formulierten Sie vor einem Jahr als Wunsch für 2011, ging Ihr Wunsch in Erfüllung?

Was unsere Kooperationspartner angeht, kann ich dies klar bejahen. Wir arbeiten Schulen deutlich mehr zu, als in unseren Rahmenverträgen vereinbart ist, in demselben Maße leisten auch Schulleiter und Lehrer der Schulen deutlich mehr als Kollegen an Nicht-Ganztagsschulen. Ebenso kann ich nie davon ablassen, regelmäßig meinen tiefen Respekt vor der Leistung meiner ehrenamtlichen Vorstandskollegen zu betonen, an welche - bedingt durch unsere großteils hauptamtliche Mitarbeiterstruktur - Tag für Tag hohe Ansprüche gestellt werden. Im selben Maße freue ich mich über den hohen Anteil an hauptamtlichen Mitarbeitern und Auszubildenden, welche sich mit unseren Vereinszielen in vollem Maße identifizieren. All dies bereitet große Freude und lässt uns alle gerne in unserem gesellschaftilch wichtigen Zweckbetrieb arbeiten.

Sie sprechen von einem „hohen Anteil an hauptamtlichen Mitarbeitern und Auszubildenden, welche sich mit den Vereinszielen des ISB in vollem Maße identifizieren“ und diesbezüglich von einem „lebhaften Jahr“. Bedeutet dies, dass hier nicht alles optimal verlaufen ist?

So scharf würde ich das nicht formulieren. Wie gesagt, ein beeindruckend hoher Anteil meiner Kolleginnen und Kollegen identifiziert sich in höchstem Maße mit unseren Zielen und leistet Tag für Tag eine herausragende Arbeit, worauf der gesamte Vorstand sehr stolz ist. In jedem Betrieb bedeutet jedoch eine stetig wachsende Zahl an Mitarbeitern auch unweigerlich einen wachsenden Anteil an krankheitsbedingten Ausfällen oder auch einem wachsenden Anteil an Menschen, die sich eben nicht in diesem extrem hohem Maße identifizieren. Das liegt völlig in der Natur der Sache. Und in Einzelfällen führte dies in 2011 auch zu Auswüchsen, welche dann der Presse entnommen werden konnten. Solche Situationen haben zu diesem Zeitpunkt alle Kollegen im Ehren- und Hauptamt belastet, insgesamt ist der Verein jedoch wesentlich stärker aus diesen Vorfällen hervorgegangen. Ich möchte aber meine Zeit nicht in erster Linie diesen traurigen Einzelfällen widmen, sondern mich denjenigen zuwenden, die Tag für Tag motiviert und zuverlässig an unseren Vereinszielen mitarbeiten. Daher möchte ich das Gespräch gerne auf diese zurückführen und hier nochmals meine Wertschätzung aussprechen.

Insgesamt also eine positive Entwicklung, die Sie dem ISB dank seiner Mitarbeiter und Partner für 2011 attestieren. Was waren Ihre Highlights?

Highlights lassen sich eigentlich gar nicht für bestimmte Tage herausarbeiten. Vielmehr sind es viele kleine Symbole, welche darauf hinweisen, dass der ISB inzwischen landesweite Akzente setzen kann und in zunehmendem Maße von überregionaler Bedeutung ist. Sei es nun der Besuch von MdL Günther Felbinger oder die Wertschätzung durch mehrere kleine Anerkennungen, Zertifizierungen und Förderungen wie beispielsweise durch die Landeszentale für Gesundheit in Bayern, die Bundesärztekammer oder den Bayerischen Landes-Sportverband. Wir stellen durch unsere tägliche Arbeit also nicht nur unter Beweis, dass wir in der Lage sind, gute Konzepte zu verfassen, sondern diese auch zuverlässig und auf hohem Niveau mit Leben zu füllen. Dies führt dazu, dass in zunehmendem Maße verschiedene Akteure, wie Kommunen, Freistaat oder Verbände, den ISB mit hochwertigen Aufträgen betrauen. Und schlussendlich verantworten wir daher derzeit einen Jahreshaushalt von mehr als einer Viertelmillion Euro treu und gewissenhaft und sind damit nach nur vier Jahren unserer Vereinsgeschichte in finanzieller Hinsicht ein Player unter den „Großen“ in Schweinfurts Sportlandschaft.

Richten Sie also Ihre strategischen Überlegungen zukünftig überregional aus?

Nicht im operativen Kernzweckbetrieb; hier sind wir weiterin auf Schweinfurt und die Region fokussiert. Jedoch haben wir sehr wohl bemerkt, dass bei Abhängigkeiten mit landesweit handelnden Akteuren auch hier zukünftig immer größere Handlungsbedarfe zur Sicherung unserer Viabilität liegen.

Das ist vielsagend. Was möchten Sie bewirken und - ist die Übernahme des Kreisvorsitzes der Bayerischen Sportjugend für Schweinfurt durch Sie teil dieser Strategie?

Wir verfolgen zukünftig zwei Stoßrichtungen. Zum einen ist es uns wichtig, das Thema „Bewegung, Spiel und Sport im Ganztag“ nachhaltig auch im Landes-Sportverband zu verankern. Hier sind andere Landesverbände in Deutschland bereits konzeptionell aber auch personell um Lichtjahre voraus, und wir Bayern sind auf dem besten Wege, dieses wichtige Zukunftsthema sprichwörtlich zu verschlafen. Es kann nach meinem Dafürhalten keine zukunftsfähige Strategie des Landes-Sportverbands sein, sich dieser Sache primar dadurch anzunehmen, indem man auf vereinzelte lokale Leuchtturmprojekte wartet und diesen dann seine Anerkennung ausspricht. Und wenn man dieses Zögern dann überdies durch Unklarheiten über die nachweisbaren Wirkungen eines Engagements von Sportvereinen an Ganztagsschulen begründet, scheint man mir eine praktisch greifbare Möglichkeit der Professionalisierung bayerischer Sportvereine einfach auszusitzen; dies erfolgt aktuell in einer beeindruckenden Größenordnung wie zuletzt nur bei der Etablierung der Fitnessstudios in Deutschland vor 20 Jahren, welche ganz offenkundig nicht nur ein „vorübergehender Trend“ waren. Und die zweite große Baustelle liegt nach meinem Dafürhalten in einer Installation einer geeigneten Interessenvertretung für Ganztagsschulträger in Bayern. Während Lehrer allesamt gut und gewichtig vertreten sind, werden pädagogische Mitarbeiter von Ganztagsschulträgern verbindlichen Vertragsentwürfen unterjocht, welche zivilrechtlich grenzwertig sind. Und Rahmenbedingungen, welche im Ende für regelmäßigen Verdruß bei Mitarbeitern sorgen, torpedieren die Bemühungen der Ganztagsschulträger nach einem geordneten und harmonischen Betriebsablauf. Für beide Stoßrichtungen stellen wir uns im Vorstand derzeit neu und weitblickender auf; bereits vor meiner Wahl zum Kreisvorsitzenden der Bayerischen Sportjugend habe ich daher deutlich gemacht, dass mir das Thema „Bildungspotenziale im Sport“ ein großes Anliegen sein wird, was ich damit auch wesentlich besser landesweit platzieren kann.

Das ist keine leichte Aufgabe. Noch weniger leicht wird es fallen, die Erfolge dieses Jahres in 2012 zu toppen. Was sind Ihre Wünsche für das kommende Jahr?

Nachdem meine letztjährigen Wünsche für das aktuelle Jahr 2011 leider nicht alle erfüllt werden konnten - unsere Yucca-Pflanze hat unseren Umzug im September in unsere neue Geschäftsstelle leider nicht überlebt - werde ich für 2012 meine Ansprüche zurückschrauben und mir ausschließlich Offenheit, Wertschätzung und Identifikation von Partnern und Mitarbeitern wünschen. Die Erfahrungen aus unseren vergangenen Jahren zeigen, dass - wenn alle diese drei Ansprüche an sich selbst im selben Maße stellen - einer prosperierenden Zusammenarbeit nichts im Wege stehen kann.

Ich bedanke mich für das Gespräch.