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Die isb-online.org-Redaktion führte anlässlich des Jahreswechsels ein ausführliches Interview mit Sebastian Bauer und Ronald Kraatz. Die Mitglieder des Vorstands blicken auf das Jahr 2016 zurück und wagen einen Ausblick auf das Jahr 2017.

Die in jedem Jahr traditionelle Bitte zum Einstig lautet: Nennen Sie uns eine Schlagzeile, unter der Sie das Jahr 2016 kurz zusammenfassen.

VorstandRonald Kraatz: Der ISB überschreitet Grenzen. Damit sind wohl hauptsächlich die Grenzen unserer Region gemeint, denn mit einem neuen Projektauftrag, der BSJ-Agentur Sport im Ganztag, können wir erstmals gezielt bayernweit wirken. Und in diesem Zusammenhang haben wir sicherlich auch die Grenzen unserer eigenen Vorstellungskraft überschritten, wo der Verein bereits neun Jahre nach seiner Gründung stehen würde.

Sebastian Bauer: Dieser treffend formulierten Schlagzeile schließe ich mich gerne an und darf noch ergänzen, dass wir nicht nur geografische oder etwa unsere eigenen gedanklichen Grenzen überschreiten, sondern – und das erscheint mir in besonderem Maße beachtenswert – auch die Grenzen der Strukturen, die für gewöhnliche, traditionelle Sportvereine bekannt und üblich sind. Wir pflegen einerseits ideell gelebte Mitgliedschaften völlig ohne Erwartung an vereinsseitige Gegenleistungen und haben andererseits seit einer tiefgreifenden Strukturreform ein Mehr an Balance von Haftung und Verantwortung in Führungsrollen.

Das klingt ja so, als wären die vor einem Jahr formulierten Erwartungen - Strukturreform und Skalierung - allesamt eingetroffen. Wie wurden Haftung und Verantwortung denn neu ausbalanciert?

Sebastian Bauer: Diese neue geografische Wirkungsweite – unsere Fachleute nennen diesen Prozess auch „horizontale Skalierung“ – steht in der Tat am Anfang ihrer Umsetzung und ist in der Praxis vor allem mit optimierten Strukturen noch besser durchführbar. Zumeist vertritt nämlich ein ehrenamtlich tätiger Vorstand den Verein nach innen und außen mit entsprechender Haftung. Mit zunehmender Projektdichte und damit einhergehend auch steigender Haushaltssumme wachsen dann auch die zu erledigenden Aufgaben an, die jedoch ab einem gewissen Punkt kaum mehr ehrenamtlich verantwortbar sind; oft wird sodann eine Geschäftsführung angestellt, die zwar Verantwortung, jedoch nicht im selben Maße Haftung übernehmen kann. Und um dieses Ungleichgewicht wieder auszugleichen, gleichzeitig aber weiterhin auch ehrenamtliche Mitwirkung in der Führung zu ermöglichen, haben wir ein Aufsichtsgremium errichtet, welches wiederum einen Vorstand mit stark reduzierter Mitgliederzahl bestellt – abhängig von der Haushaltslage per Dienstvertrag als hauptberufliche Vorstandsmitglieder.

Ronald Kraatz: Auch wenn das nüchtern erklärt recht einfach klingt, steckt da eine Menge Arbeit drin. Schließlich waren bei diesem Prozess alle wichtigen Gremien des Vereins beteiligt; das Personal und vor allem auch die Jugend des Vereins genießen schon rein satzungsmäßig einen Anspruch auf Mitgestaltung. Und trotz der Akribie, alle mitzunehmen, konnte diese Strukturreform innerhalb nur eines halben Jahres umgesetzt werden. Nicht zuletzt diese Entwicklung des Vereins hat dafür gesorgt, neue Projekte anstreben zu können.

Was bedeuten diese Veränderungen und Erfolge für das Jahr 2017?

Ronald Kraatz: Im neuen Jahr sollte unser Augenmerk zunächst darauf gerichtet sein, die neuen An- und Herausforderungen zur vollsten Zufriedenheit aller beteiligten Akteure zu erfüllen – bei gleichbleibend hoher Qualität in unseren Modellstandorten, wo unsere Wurzeln liegen. Und wenn das dann im Fluss ist, sollte einem ausgelassenen Jubiläum im Dezember nichts im Wege stehen.

Sebastian Bauer: Mein Kollege möchte natürlich – wie das auch in der Geschäftsverteilungsplanung geregelt ist – die operativen Erfolge befördern und auch feiern, während in meinem Verantwortungsbereich doch eher administrative Fragen beantwortet werden wollen. Diese ergänzen sich jedoch gut. Wir werden sukzessive unsere Reporting Systeme umstellen. Nachdem wir hierfür bereits externen Rat hinzuziehen und Kommunikations- und Wissenstransfer-Prozesse analysieren, erweitern wir beispielsweise unsere klassische Geschäftsberichterstattung um einen Wirkungsbericht. Eine verbesserte Außenwahrnehmung soll sodann auch helfen, bestehende Ressourcengeber zu binden und neue zu gewinnen, vielleicht sogar neue Mitglieder. Und beim Feiern bin ich dann wieder komplett bei meinem Sportfreund Ronald Kraatz. Eine Dekade ist für ein eine Körperschaft, die sich primär aus jungen Menschen zusammensetzt, eine lange Zeit, und dieser junge Geist soll auch im kommenden Jahr in mindestens angemessenem Maße Würdigung finden. Man darf sich sozusagen auf etwas gefasst machen.

Da dürfen wir uns ja auf ein ereignisreiches Jahr freuen. Nun aber zurück zum vergangenen Jahr 2016: Was waren Ihre persönlichen Highlights?

Ronald Kraatz: Sicherlich die Mitgliederversammlung und die daraus resultierenden Veränderungen. Das war sicher ein großer Schritt für den ISB, aber auch für mich persönlich war das ein besonderes Ereignis. Diese Position verlangt zwar eine enorme Verantwortung, macht aber auch ein wenig stolz. Dazu kommt noch ein bundesweites Interesse an unserem Tun. Wenn man an einem Modellstandort eine gute Arbeit macht, hinterlegt mit einem guten Konzept, dann werden andere aufmerksam. Und ehe man sich versieht, sind Kolleginnen und Kollegen von uns im Rahmen des Akademieangebots als Referenten beispielsweise für das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung oder den Ganztagschulverband bundesweit auf Tagungen gefragt. Das sind Veranstaltungen, bei denen wir bislang als Teilnehmende hingefahren sind, nun fragt man uns als Experten an. Wenn das mal keine Highlights sind.

Sebastian Bauer: Mir fällt zuerst der Spendenlauf von Jacqueline Mayer ein, einer Absolventin unseres inzwischen achten Freiwilligendienst-Jahrgangs. Für mich ist das ein Highlight, weil es symbolisch für den Geist unserer Einrichtung steht: Als Zusatznutzen zu unserem bestehenden Auftrag, der erfolgreich umgesetzt wird, werden ganz nebenbei noch ein paar Tausend Euro akquiriert, die soziale Wirkung bei Dritten – in diesem Fall Kinder von Flüchtlingsfamilien – entfalten. Experten nennen das Impact. Und dann gab es da noch diesen Moment im Sommer, als ein Ministerialdirigent eine neue Bekanntmachung verliest und ich währenddessen erkenne, dass die Formulierungen wortwörtlich aus der Feder unserer Mitarbeitenden stammen. Das sagt mir, dass der seit längerem eingeschlagene Weg der politischen und verbandlichen Teilhabe ebenfalls Wirkung zeigt. Und zudem ist mit Blick auf die Kennziffern des Jahres 2016 festzustellen: Das war unser wirtschaftlich stärkstes Jahr seit unserer Gründung. Wachstumsraten von im Mittel der letzten fünf Jahre über 10 % bei den Haushalten – in der Wirtschaft spräche man von Umsätzen – sprechen für sich.

Was sind Ihre Wünsche für 2017?

Sebastian Bauer: Nachdem ich in unserem Innenverhältnis erneut wieder nurmehr die Weiterführung der bestehenden guten Stimmung erhoffen kann, würde ich meine Wünsche gerne um eine Ebene über den Verein hinaus erheben. Sowohl gesellschaftlich bundesweit, als auch in unserem regionalen Mikrokosmos – auch um den Verein herum – wird eine postfaktische Stimmung mehr und mehr en vogue, der man kaum mehr mit Rationalem be- und entgegnen kann. Ich wünsche mir daher ein Mehr an Reflexion, Protegieren und Patronage. Der Souverän – und in demokratischen Strukturen ist das jeder Einzelne – sollte sich seiner Verantwortung für das Gesamte noch mehr gewahr sein.

Ronald Kraatz: Für das kommende Jahr wünsche ich mir, dass wir es schaffen die Harmonie aus 2016 mitzunehmen. Mit dem Wissen um ein gutes Team kann doch gar nichts schief gehen.

Ich bedanke mich für das Gespräch.