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Die Folgen der COVID-19-Pandemie fordern viele Unternehmen und Vereine heraus. Doch während andere Sportvereine mit Mitgliederrückgang hadern und dank der üppigen, freiwilligen Sportförderung der Stadt Schweinfurt nur knapp einer Insolvenz entgehen können, erklimmt der ISB neue Rekordmarken.

20200928 AR 800Die Mitgliederversammlung musste Schweinfurts unkonventionellster Sportverein pandemiebedingt zuerst verschieben, nutze jedoch die Möglichkeit zur elektronischen Durchführung, die die Bundesregierung geschaffen hat. Größte Überraschung: Bei der Neuwahl des Aufsichtsrats rückte neben der früher hauptberuflich im Verein beschäftigten Bildungsreferentin Anna-Christina Blaak der Schweinfurter Stadtrat und Grünen-Fraktionssprecher Holger Laschka in das Gremium. „Ich durfte die frühen Schritte des ISB aus nächster Nähe miterleben und habe in den letzten Jahren aus der Ferne die sehr gute Entwicklung des Vereins interessiert beobachtet“, so der beruflich in München tätige Pressesprecher der Landtags-Grünen. „Dass ich jetzt Teil der ISB-Familie sein darf, freut mich sehr. Neben den innovativen Konzepten zur Jugendbildungsarbeit sehe ich hier auch großes Potenzial, die Themen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstseinsbildung in der Vereinsarbeit abzubilden und auch deren Vermittlung an die Mitglieder und viele weitere Kinder und Jugendliche voranzubringen.“

38 Mitwirkende, im Ehrenamt oder Freiwilligendienst, im dualen Studium bis hin zu neben- und hauptberuflich Tätige, schaffen wirksame Sport- und Bewegungsangebote dort, wo viele Kinder und Jugendliche nicht durch Sportvereine erreicht werden, so zum Beispiel an Ganztagsschulen, in offenen Jugendtreffs oder – seit neuestem – über Betriebe der Schweinfurter Großindustrie. Kristina Unsleber, Vorstand Operatives, berichtet nicht ohne Stolz über die Erfolge der abgelaufenen vierjährigen Amtsperiode: „Highlight war sicherlich die im Namen der Bayerischen Sportjugend durchgeführte Beratungstätigkeit bei Sportvereinen in ganz Bayern, allen voran beim großen FC Bayern München.“ Und nicht nur dort macht man sich dank der Unterstützung aus Schweinfurt systematisch auf den Weg, den schulischen Ganztag als Wirkungsfeld zu entdecken.

Rekordzahlen vermeldet auch Sebastian Bauer, Vorstand Administratives. Neben der Stabilisierung des Jahreshaushalts bei etwa 550.000 Euro und der Zuführung in eine freie Rücklage, aus der auch die Gründung der idealista, einer gemeinnützigen Kapitalgesellschaft für die internationale Jugendbildungsarbeit des Vereins, gestemmt wurde, weist der Verein mit inzwischen 181 Mitgliedern die mit Abstand größte Mitgliederzahl seit Gründung auf. In den vergangenen 20 Jahren hat es in Schweinfurt kein derartiges Wachstum bei Kindern und Jugendlichen gegeben.

Mitgliederzuwachs amtlich bestätigt

Noch nie in Schweinfurt gegeben hat es infolgedessen auch eine amtliche Überprüfung, wie sie der Verein erfahren hat. „Es hat uns nicht überrascht, dass wir wohl als erster Verein in der Geschichte der Stadt eine scharfe Prüfung erleben werden, nachdem wir vor einem Jahr die aus unserer Sicht fragwürdige Errichtung der neuen Jugendförderung des städtischen Sportreferats lautstark kritisiert haben“, erklärt Richard Grekov, Vorsitzender des Jugendausschusses und dessen Vertreter im Aufsichtsrat des ISB und ergänzt: „Allerdings war uns schnell klar: Mit unserer Forderung nach einer Ausrichtung der Zuschüsse an der Qualität des Sportangebots statt an nackten Mitgliederzahlen konnten wir bei den vorhandenen Verwaltungsstrukturen nicht durchdringen. Die Beharrungskräfte drinnen und der Druck der Traditionalisten von außen sind einfach zu groß.“

Daher hat der Verein seine bisherige Strategie, sich ausschließlich dem Ausbau der Qualität seiner Angebote zuzuwenden, erweitert. „Wir setzen nun auch auf kontinuierliches zahlenmäßiges Mitgliederwachstum, weil uns bewusstwurde, dass die Größe des Vereins das primäre Akzeptanzkriterium in dieser Stadt ist – und leider nicht dessen Leistungen“, erläutert Vorstand Administratives Sebastian Bauer das Ergebnis vieler Sitzungen verschiedener Vereinsorgane.

Dass das Prüfverfahren der Stadtverwaltung ohne Beanstandungen abgeschlossen wurde, beschäftigt die Verantwortlichen des Vereins indes nur am Rande. „Sicherlich war diese Maßnahme erforderlich, hat unserer Geschäftsleitung und weiteren Mitwirkenden jedoch erheblichen Mehraufwand verursacht“, resümiert Bauer und bedauert die dadurch abgelenkte Energie, die die engagierten ISB’ler im Frühsommer lieber in eine noch bessere Aufrechterhaltung der schulischen Notbetreuung und damit der öffentlichen Infrastruktur gesteckt hätte. Und an die Mitglieder gerichtet fügt er an: „Wir konnten uns erfolgreich dafür einsetzen, dass nur die notwendigen personenbezogenen Daten verarbeitet werden.“

Krisensichere Jugendarbeit im Sport in der COVID-19-Pandemie

Wesentlich höhere Aufmerksamkeit nimmt währenddessen die Einrichtung des neuen Programmstandorts der Bewegten Ganztagsschule an der Frieden-Mittelschule ein. Und daneben ist ein weiteres Meisterstück im Begriffe zu gelingen: Kristina Unsleber erklärt die Umwandlung des Programmstandorts an der Albert-Schweitzer-Mittelschule in eine offene Ganztagsschule zur Chefsache, was hervorragend angenommen wird. Und sie widerlegt damit in der Praxis ganz nebenbei den Nimbus, der sich auch in Schweinfurt lange hielt – das gebundene Ganztagsschulmodell ist eben doch nicht immer der „Königsweg“.

Zusammen mit einem engagierten Team von Sportwissenschaftlern und Jugendmitarbeitern nimmt man sich der aktuellen Krise kreativ an und zeigt, dass Jugendarbeit eben doch passiert im „Lockdown“. Für die offenen Treffs wurden sogenannte „Actionbounds“ programmiert, also App-gestützte Schnitzeljagden, die Bewegung auch unter schwierigsten Umständen fördern. Und selbst in den Notbetreuungen der Schulen wurde deutlich mehr umgesetzt, als das Kultusministerium gefordert hat. Jugendvertreter Grekov zeigt sich stolz: „Wir haben immer einen Weg gefunden, unsere Jugendarbeit über eine bloße Auftragserfüllung hinaus zu realisieren.“