Aufgrund einer Faschingsveranstaltung war unsere Schulturnhalle im Januar für eineinhalb Wochen gesperrt. Was nun?

Unsere Antwort: Eine Ernährungswoche. Denn nicht nur Sport, sondern auch richtige Ernährung ist essentiell für unsere Gesundheit. Aus diesem Grund haben wir für jeden der folgenden Tage einen Nährstoff vorbereitet, über den wir anfangs ein paar interessante Fakten erfahren haben und im Anschluss, im Rahmen von Experimenten, das neu Gelernte ausprobieren konnten.

Den Anfang hat zunächst der beliebte Zucker gemacht. Gerade weil er von den Kindern so geliebt wird, ist es wichtig, diese über Zucker und seine Gefahren in Kenntnis zu setzten. Zu viel Zucker kann nämlich nicht schnell genug abgebaut oder in Energie umgewandelt werden. Der überschüssige Zucker wird daraufhin in Fett umgewandelt, was zu einer Gewichtszunahme führt. Um den Kindern zeigen zu können, dass Getränke auch ohne Zucker gut schmecken können, haben wir zusammen zuckerfreie Limonade hergestellt. Trotz des säuerlichen Geschmacks ist diese bei nahezu allen Kindern sehr gut angekommen. 

Nachdem wir am ersten Tag gelernt haben, dass überschüssiger Zucker in Fett umgewandelt wird, standen am zweiten Tag besagte Fette auf dem Programm. Man unterscheidet zwischen gesunden (ungesättigten) Fetten, wie beispielsweise in Olivenöl und Avocados enthalten, und ungesunden (gesättigten) Fetten, welche unter Anderem in Pommes oder Butter enthalten sind. Da Fette meist „versteckt“ in Produkten auftreten, war die Herausforderung des Tages diese sichtbar zu machen. Mithilfe eines weißen Blatt Papiers ist dies problemlos gelungen. Die Kinder haben Abdrücke von Lebensmitteln wie Butter, Wurst, Avocado oder auch Öl gemacht, um den unterschiedlichen Fettgehalt zu ermitteln. Anschließend haben wir aus Avocados einen Brotaufstrich und aus einem milden Olivenöl, in Kombination mit einer Kräutermischung, ein Kräuterbaguette gemacht. Für jeden war etwas dabei!

Wir ging es mit unserem nächsten Nährstoff, den Ballaststoffen. In einer kurzen Theorieeinheit haben wir gelernt, dass Ballaststoffe bei der Verdauung unterstützend wirken und langanhaltend sättigen. Bei Ballaststoffen ist es ebenfalls nötig, in wasserlösliche und wasserunlösliche Ballaststoffe zu differenzieren. Um den entstandenen Streit zu schlichten, ob Mehl wasserlöslich oder wasserunlöslich sei, starteten wir unser erstes Experiment und kamen zu einem klaren Ergebnis: Mehl ist wasserlöslich. Um den Tag abzurunden, haben wir Chiapudding mit Früchten getestet, welcher aufgrund seiner „schwabbeligen“ Konsistenz nicht jedermanns Geschmack traf. Nichtsdestotrotz wurde mutig probiert.

Unser vorletzter Nährstoff waren Eiweiße. Was deren Funktion ist, war dann schon etwas schwieriger zu erraten, mit ein paar Tipps jedoch machbar. Auch die Aufgabe, einige Eiweißprodukte tierischen oder pflanzlichen Ursprungs  zuzuordnen, meisterten die Kinder in kürzester Zeit. Eindeutiger Experiment-Favorit der Kinder, an diesem Tag: Der Bananenmilchshake. Somit sorgte unser praxisbezogenes Tagesergebnis für zufriedene Gesichter, die wir nach Hause entlassen konnten.

Der Abschluss der Nährstoffe waren Kohlenhydrate. Was dahinter steckt, war im Gegensatz zu dem am Vortag behandelten Nährstoff Eiweiß, einfach zu erraten. Um den Kindern zu demonstrieren, worin der inhaltliche Unterschied zwischen Vollkornbrot und Weißbrot besteht, haben wir ein Stückchen beider Brotsorten eine Minute lang gekaut. Dass das Vollkornbrot einen säuerlichen Geschmack annahm, während das Weißbrot eher geschmacklos blieb, sorgte für Überraschung. Grund dafür ist, dass das Getreide bei der Herstellung von Weißbrot so fein gemahlen wird, dass wichtige Nährstoffe und Kohlenhydratbestandteile verloren gehen. Man spricht daraufhin von sogenannten leeren Kohlenhydraten. Um eine Brotvariante ohne Mehl aufzuzeigen, hat uns unsere Betreuerin Emine, bereits früh am Mittwochmorgen, ihr berühmtes Nussbrot gebacken, welches bei den Kindern nach kurzen Zweifeln sehr gut ankam. Das Rezept hierzu, wie auch zu allen anderen Zubereitungen, finden Sie hier. 

Nachdem wir nun viel über gesunde Ernährung gelernt hatten, haben wir uns zur Vervollständigung am Donnerstag noch über richtiges Verhalten beim Essen unterhalten. Es wurden, wie erwartet, sehr gute Vorschläge vorgebracht und zu beachtende Manieren aufgezeigt. Zu den wichtigsten Manieren zählten zum Beispiel Hände waschen, während des Essens nicht Rennen oder Schreien und gesittet mit Messer und Gabel essen. Detaillierter aufgegriffen haben wir, den mit am wichtigsten Punkt, die Hygiene, welcher das Händewaschen selbstverständlich miteinschließt. Fragen wie: „Wie wäscht man sich gründlich die Hände?“, „Wie huste und niese ich richtig?“, oder „was leistet meine Haut und wie kann ich sie richtig pflegen und schützen?“, haben wir am Donnerstag geklärt. Vor lauter angeregten Diskussionen verging die Zeit wie im Flug und wir näherten uns unserem letzten Tag.

Am letzten Tag haben wir unser zuvor erworbenes Wissen beim Kochen umgesetzt: Gemeinsam mit den Kindern haben wir Apfelpfannkuchen mit Zimt gebacken und außerdem wurde abschließend ein leckerer Brotaufstrich zubereitet. Mit vollen Bäuchen und glücklichen Kindern konnten wir somit unsere Ernährungswoche äußerst erfolgreich beenden.

Nächste Woche wird es dann wieder Zeit für Sport und Bewegung!!!