Drucken

XsRGBCyan3 1Sexueller Missbrauch findet in etwa 80 bis 90 Prozent der Fälle durch Männer und männliche Jugendliche statt, zu etwa 10 bis 20 Prozent durch Frauen und weibliche Jugendliche. Dies bestätigen auch internationale Studien.

Es gibt kein einheitliches Täterprofil. Verschiedene Ursachenmodelle betonen unterschiedliche Faktoren, die dazu führen, dass jemand sexuellen Missbrauch an Kindern oder Jugendlichen verübt. Ein wesentliches Motiv für solche Taten ist der Wunsch, Macht auszuüben und durch die Tat das Gefühl von Überlegenheit zu erleben. Bei einigen Tätern und wenigen Täterinnen kommt eine sexuelle Fixierung auf Kinder hinzu (Pädosexualität), das bedeutet, dass sie anders als die meisten Täter und Täterinnen sich kaum oder gar nicht von Erwachsenen sexuell angezogen fühlen. Die in der Öffentlichkeit anzutreffende Formulierung „Das sind ja alles Kranke!“ ist falsch. Sie kann zudem von Kindern und Jugendlichen so verstanden werden, dass der Täter bzw. die Täterin nicht wirklich für ihre bzw. seine Tat verantwortlich ist. Selbst wenn in Ausnahmefällen hinter einem sexuellen Übergriff eine krankheitswerte Störung liegt, tragen Täter bzw. Täterinnen immer die alleinige Verantwortung für ihr Verhalten.


Missbrauchende Männer stammen aus allen sozialen Schichten, leben hetero- oder homosexuell und unterscheiden sich durch kein äußeres Merkmal von nicht missbrauchenden Männern. Über missbrauchende Frauen wurde in Deutschland bislang noch wenig geforscht. Sexueller Missbrauch durch Frauen schädigt die Opfer ebenso wie der durch Männer, die Taten sind vergleichbar. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sexueller Missbrauch durch Frauen seltener entdeckt wird, weil solche Taten Frauen kaum zugetraut werden.