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XsRGBCyan3 1Wenn Mädchen und Jungen sexuell missbraucht werden, kann dies unterschiedliche Folgen haben. Sie hängen von der Intensität und Dauer des Missbrauchs ab, vom Grad der Abhängigkeit zum Missbrauchenden, von den persönlichen Merkmalen und den sozialen Beziehungen der Mädchen und Jungen.

Auch das Geschlecht des betroffenen Kindes oder der bzw. des Jugendlichen kann eine Rolle spielen, wie die Tat verarbeitet wird. Zum Teil treten die Symptome nicht unmittelbar nach dem Übergriff, sondern erst viel später auf, zum Beispiel mit dem Eintritt der Pubertät oder als Erwachsene bei der Geburt des ersten Kindes. Selten weisen Verletzungen im Genital- oder Analbereich direkt auf sexuellen Missbrauch hin.

Eindeutige psychische Symptome gibt es nicht. Die Kinder und Jugendlichen können aber Symptome entwickeln, die als Signale ernst genommen werden müssen, so kann es beispielsweise zu Verhaltensänderungen kommen wie Ängstlichkeit, Aggressivität, Leistungsabfall, Rückzugstendenzen, Konzentrationsschwäche, Stimmungsschwankungen, Ruhelosigkeit und Nervosität, Vermeidungsverhalten, sexualisiertem Verhalten, aber auch zu psychosomatischen Beschwerden wie Kopf- oder Bauchweh, Schlafstörungen oder Hauterkrankungen. Manche Mädchen und Jungen fügen sich selbst Verletzungen zu, magern ab oder nehmen stark zu, konsumieren Alkohol oder Tabletten, bleiben der Schule fern oder reißen von zu Hause aus.


Aber keines dieser Symptome ist spezifisch für sexuellen Missbrauch! Das bedeutet, dass jede dieser Auffälligkeiten auch andere Ursachen haben kann. Welche Ursache auch immer hinter solchen Veränderungen steckt, sie sollten Eltern, pädagogische Fachkräfte, aber auch andere Erwachsene, die dieses Mädchen oder diesen Jungen kennen, aufmerksam werden lassen. Solche Veränderungen bedeuten, dass das Kind oder der Jugendliche Probleme hat und Zuwendung und Unterstützung benötigt.