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Elf Tage ist es her, dass ein Bild durch die Basketball-Republik ging. Dirk Nowitzki in der EM-Arena in Berlin, wenige Minuten nach der 76:77-Niederlage gegen Spanien und dem damit verbundenen Vorrunden-Aus bei der Europameisterschaft. Er steht allein auf dem Spielfeld. Wirft einen Handkuss in Richtung seiner Familie. Verneigt sich vor den Zuschauern, die sich alle erhoben haben und applaudieren. Und steht da und schaut sich um und lässt die Tränen zu, die ihm kommen und saugt die Eindrücke auf, als wäre es ein letztes Mal. Dann hebt er seine Arme zum Gruß, senkt den Blick und verschwindet in den Katakomben.

„Das war ein riesen emotionaler Moment, den ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen werde“, sagt der 37-jährige Würzburger knapp zwei Wochen später. „Es war mir immer eine Ehre, für Deutschland zu spielen.“ Es ist Montag, er sitzt im Anzug in einem samtroten Theatersessel des English Theatre in Frankfurt, als er zurückblickt auf die Zeit in Berlin. Gerade hat er den zehnten Geburtstag der Dirk-Nowitzki-Stiftung bei einer Preisverleihung gefeiert. Sie unterstützt Kinder und Jugendliche in Würzburg und der Region, aber auch darüber hinaus, indem sie die Potenziale des Sports für mehr Chancengleichheit nutzt.

Bundesweit 22 Initiativen und Einrichtungen aus 120 Bewerbern wurden geehrt und zusammen mit 50 000 Euro von der Stiftung gefördert. Zu den Preisträgern gehören auch zwei Projekte aus Unterfranken: „M4ALL“ des SC Heuchelhof, das Mädchenfußball-AGs für Mädchen mit Migrationshintergrund an Kitas und Grundschulen anbietet, sowie die Initiative „Bewegte Ganztagsschule“ des Schweinfurter Idealvereins für Sportkommunikation und Bildung (ISB), der als externer Partner mit Ganztagsschulen die Nachmittage samt Mittagsverpflegung, Hausaufgabenbetreuung und Bewegungsprogramm organisiert und durchführt.

„Stolz“ sei er auf das Jubiläum der Stiftung, sagt Dirk Nowitzki, der mit seiner Schwester und Managerin Silke da ist. Sie hatte die Idee, „Junior-Experten“ über die Vergabe des Preisgeldes entscheiden zu lassen. „Wir setzen uns ja seit Längerem für Kindermitbestimmung ein, daher ist eine Kinder-Jury nur konsequent“, meint ihr Bruder bei der Preisverleihung.

Zehn Kids und Jugendliche hatten die förderungswürdigen Projekte ausgewählt, die zuvor vom Berliner Analyse- und Beratungshaus Phineo, einer Art TÜV für die soziale Wirkung gesellschaftlichen Engagements, überprüft und mit dem „Wirkt-Siegel“ ausgezeichnet worden waren.

Zwei unterfränkische Preisträger

Rund um die Jubiläumsfeier aber bewegt eine Frage die Gäste, die sich seit Nowitzkis Abschied bei der EM vermutlich alle Basketball-Fans stellen: War es wirklich ein Abschied für immer von der deutschen Nationalmannschaft? „In dem Moment in Berlin hat es sich tatsächlich so angefühlt“, sagt er an diesem Montag in Frankfurt, elf Tage später. „Da dachte ich wirklich: Das war‘s. Das war deine internationale Karriere.“ Erst danach habe er erfahren, dass sich der Deutsche Basketball-Bund womöglich um die Ausrichtung eines Olympia-Qualifikationsturniers bemüht und damit eine Wildcard für Rio 2016 bekommen könnte. Eine mögliche Teilnahme an den Olympischen Spielen in Brasilien, das wär's noch mal für den Würzburger nach Peking 2008, als er deutscher Fahnenträger war. „Klar wäre das eine tolle Sache“, gesteht er. Doch ob er wirklich noch mal ins Nationaltrikot mit der Nummer 14 schlüpfen wird, das lässt er offen.

Er habe zwar „ein bisschen abgespannt“ seit dem EM-Aus, die emotionalen Eindrücke, die erste Leere, die bittere Traurigkeit sacken lassen und auch „ein bisschen verdaut“, wie er sagt. Dennoch sei der Sommer mit drei Monaten in Deutschland und einem Leben aus dem Koffer mit seiner Familie „anstrengend“ gewesen. Zu anstrengend, um schon so weit in die Zukunft zu blicken. Erst mal die jüngere Vergangenheit ganz abschließen. Und wieder in der Gegenwart ankommen. Die da heißt: NBA. Ende der Woche fliegt Nowitzki zurück in die USA, dann geht er mit den Dallas Mavericks in die nächste Saison. Die Jubiläumsfeier seiner Stiftung sei „ein schöner Abschluss“ seines langen Sommers in der alten Heimat gewesen, sagt er. Jetzt freue er sich auf den Winter seiner Karriere. Was immer der noch für ihn bringen mag.

(Natalie Gress, Mainpost)